„Der Pflegeberuf ist wirklich mein Herzensthema. Ich wusste zunächst nicht, was ich machen sollte, habe ein Lehramtsstudium abgebrochen und erst durch meinen Nebenjob in einem Altenheim gemerkt, wofür mein Herz schlägt. Besonders beeindruckt hat mich auch eine Freundin, die Pflegefachfrau ist und so sehr für ihren Beruf gebrannt hat. Das wollte ich mir unbedingt auch einmal ansehen.“

Die 23jährige hat ihre Ausbildung an der Akademie für Pflege, Gesundheit und Soziales der DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V. absolviert und weiß sehr genau um das hohe Niveau der Ausbildung. Schon nach ihrem ersten Ausbildungsjahr begann sie ein Studium an der Katholischen Hochschule in Köln – parallel zu ihrer Ausbildung. „Fachliches Wissen zu haben und danach zu arbeiten, bedeutet für mich, sich kontinuierlich mit der Wissenschaft dahinter auseinanderzusetzen. Das Thema Pflegewissenschaft hat in unserer Ausbildung einen großen Stellenwert gehabt. Dabei wurde einem immer wieder vor Augen geführt, wie wichtig evidenzbasierte Praxis ist. Durch die Anwendung von Forschungsergebnissen kann ich Pflege stetig verbessern, in sensiblen oder ethisch herausfordernden Situationen angemessener handeln.“

Eine der größten Herausforderungen sieht Chantal Schuhmacher im Fachkräftemangel. „Nach meinem Studium möchte ich gerne an Schulen und vor allem auch an Gymnasien aufklären, dass Pflege nicht nur ein Ausbildungsberuf, sondern auch ein Studium ist, für das man weit mehr braucht als nur ein gutes Herz. Auch wirtschaftlich ist er interessant und nicht immer nur ein langweiliger Schreibtischjob oder Schichtarbeit.“

Für die junge Pflegefachfrau ist es der schönste Job der Welt. Für ihr Engagement wird sie am 20. November von Ministerin Lisa Paus in Berlin ausgezeichnet. „Für mich bedeutet die Auszeichnung eine Gelegenheit, die Bedeutung hochwertiger Pflegeausbildung hervorzuheben.“